An meine Haare kommt nicht jeder – schließlich sind sie mein Heiligtum!

Ich weiß noch genau wie es damals war, als ich beim Friseur saß und sagte, ich hätte gerne die Spitzen geschnitten und plötzlich war meine halbe Mähne ab oder ich wollte eine bestimmte Haarfarbe haben und am Ende sah es doch nicht so aus, wie ich es mir wünschte. Ich glaube, in so einer Situation war bestimmt jede von uns schon einmal. Schreeeecklich! Und das was du dir jetzt beim Friseur mit offen Haaren vorstellst, das ist bei der DreadstylistIn mit Dreadlocks noch vieeel viel schlimmer! Denn Dreadlocks sind ja etwas sehr Spezielles und brauchen noch vieeel mehr Wissen, Know-How und Aufmerksamkeit, als normale Haare – gefühlt jedenfalls. Mir kommt deshalb nur eine DreadstylistIn an meinen Filz, die auch was drauf hat und der ich absolut vertraue. (Meistens häkle ich aber tatsächlich nur selbst an meinen Würmchen).

Aber egal ob du schon Locs hast oder dich vielleicht gerade erst dazu entschieden hast, dir endlich den Traum von deiner Dreadmähne zu erfüllen – was macht denn nun eine „gute“ DreadstylistIn aus? Ich habe dir hier mal ein paar Tipps zusammengeschrieben, an denen du ganz leicht erkennst, ob du es mit einer geschulten und professionellen DreaderIn zu tun hast oder doch eher mit einer lieben Wald-und-Wiesen-Dreadfee.

Hardware und Software

Du denkst „Hä? Computer? Was zum Teufel soll das denn jetzt?“ – Für mich als Tochter einer IT-Family ist das ganz einfach zu unterteilen: Eine gute DreadstylistIn muss die richtige „Hardware“ , also das richtige Werkzeug und ein sinnvoll eingerichteter Arbeitsbereich, die richtigen handwerklichen Skills (alle Erstellungstechniken, Pflegetechniken & Einteilungstechniken) und gutes Arbeitsmaterial haben.

Gutes und solides Werkzeug findest du bei uns im Shop unter Pflege - Werkzeuge. Wir bieten eine tolle Auswahl an Häkelnadeln und Kämmen, mit denen du deine Dreadlocks selbst pflegen kannst.

Also nochmal zusammengefasst, was für mich alles in das Thema Hardware fällt:

  • professionelles Werkzeug

  • ein gut eingerichteter Arbeitsplatz

  • das Beherrschen aller wichtigen Methoden (z.B. Backcombing, Crocheting, Tighten Roots, Palmrolling) und wie diese am besten kombiniert werden

  • ein Hygienekonzept

  • Kenntnisse zur Gesichtsformanalyse

  • uvm. - also alles, was man besitzen oder handwerklich können muss.

Am allerwichtigsten finde von diesen Punkten tatsächlich das Thema Hygiene. In jedem Fall müssen der Arbeitsplatz und das Werkzeug sauber und hygienisch sein und auch während der Arbeit an den Haaren sollte eine gute DreadstylistIn immer auf saubere Hände achten. Ich weiß, so ein ganzer Dreadhead hat es in sich und kann locker mal einen ganzen Tag lang dauern. Ungewaschene oder klebrige Hände, Essensreste zwischen den Fingern oder sonstiger Kram, der so an Händen kleben kann gehen einfach absolut gar nicht. Denn alles was du nicht in deinen Locs haben möchtest, sollte vorher auch nicht an den Fingern der DreaderIn gewesen sein.

Außerdem darf bei einer professionellen DreadstylistIn auch die richtige „Software“ nicht fehlen. Darunter verstehe ich das Mindest und ob eine DreadstylistIn eine besondere Philosophie verfolgt, sowie das Wissen zu allen theoretischen Fragen zum Thema Dreadlocks (z.B. Pflege, Waschen, Dos&Don’ts, Haarbeschaffenheit, Krankheiten, mögliche Probleme).

Hier stelle ich dir mal eine Liste zusammen:

  • eine eigene Philosophie (Der Grund für ihre Tätigkeit geht tiefer als eine rein wirtschaftliche Motivation)

  • umfangreiches Knowhow über Theoriewissen

  • exzellente Kommunikations-Skills. Sie sollte offen für Kritik sein und KundInnenbeschwerden ernst nehmen

  • sie spricht nicht schlecht über andere DreadstylistInnen oder angehende DreadstylistInnen. Wer über andere lästert, hat offenbar Angst vor Konkurrenz. Wer vor Konkurrenz Angst hat, beherrscht sein Handwerk vermutlich nicht gut genug.

  • sie sollte sich ständig weiter entwickeln und ihre Fähigkeiten verbessern

Tatsächlich empfinde ich den letzten Punkt am wichtigsten, da sich die „Dreadlocks“-Branche ständig verändert, neue Trends gelegt werden und Techniken verfeinert werden. Eine DreadstylistIn, die nicht offen für Austausch mit anderen ist, wird schnell überholte oder veraltete Techniken nutzen, mit denen ihre KundInnen eventuell nicht das bestmögliche Ergebnis erhalten.

Sie ist mehr als nur eine DienstleisterIn

Was muss bei der Dreadpflege beachtet werden? Welche Technik ist für dich als KundIn besonders geeignet, wenn du etwas schmerzempfindlicher bist? Was kannst du tun, wenn du Probleme mit trockener Kopfhaut bekommst? Was machst du, wenn dir die Dreadlocks doch nicht mehr gefallen? 

Ich könnte noch eeewig so weiter machen. Eine gute DreadstylistIn hat aber auf jede dieser Fragen immer eine Antwort! (zum Glück) Denn sie hat im besten Fall schon einige Jahre praktische Erfahrung gesammelt und sich ein fundamentales Grundwissen angeeignet. Sie sollte dich auch vom Erstkontakt und der Beratung bis über den Erstellungstermin hinaus begleiten und schon im Vorfeld ein offenes Ohr für mögliche Ängste haben. Sie ist eigentlich vieeeel mehr als nur eine DienstleisterIn: Sie ist eher wie eine Dread-Mama: Sie nimmt sich Zeit für dich und hört dir zu, wenn du ihr von Problemen erzählst. Denn nur mit Empathie und ehrlichem Interesse kannst du das nötige Vertrauen zu ihr aufbauen und fühlst dich bei ihr in guten Händen.

Ehrliche Leidenschaft für das Handwerk

Wenn ich anfange, über Dreads zu reden, dann kann ich meistens so schnell auch nicht mehr aufhören… Sorry Leute, aber was soll ich sagen: Dreads sind nun einfach mal meine Leidenschaft! Einer guten DreadstylistIn kann man die Leidenschaft also eigentlich schon von den Augen ablesen. (genau wie mir) Ich finde immer, so etwas erkennt man sofort – man sieht es ihr an und man fühlt es.

Wenn du siehst, dass ihr Workspace mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, sauber und aufgeräumt ist. Sie eine Atmosphäre schafft, die sich einfach leicht und fast schon familiär anfühlt. Sie ehrliches Interesse an dir als KundIn und Person zeigt, sie über das ganze Gesicht strahlt und ihre Augen funkeln, wenn sie über ihren Beruf spricht während sie dir deine Haare häkelt und der Vibe einfach direkt auf dich überspringt. Wenn sie selbst Ideen einbringt, wenn du dir Veränderung wünschst, aber nicht weißt, wo du ansetzen sollst. Sie für dich eine richtige Inspiration ist, weil ihre Arbeit für sie nicht nur Arbeit ist und dich mit ihrem Elan so richtig ansteckt, dass du danach am liebsten selbst DreadstylistIn werden möchtest. Dann würde ich sagen, Jackpot! Die Person lebt ihre Liebe zum Handwerk eindeutig aus! Das ist für mich echte Leidenschaft! 

Hach! Da komm ich gleich nicht mehr aus dem Schwärmen und werde von meiner eigenen Leidenschaft und Liebe zu Dreadlocks mitgerissen! Ich denke, man versteht aber, worauf ich bei dem letzten Punkt hinaus will. Im Grunde ist es nämlich gar nicht so schwer eine gute DreadstylistIn zu finden. Wenn du dich bei deiner Suche an den oben genannten Punkten orientierst und ein bisschen auf dein Bauchgefühl hörst, sollte es kein Hexenwerk sein.

Und kleiner Tipp: Schau doch bei deiner Suche als Erstes auf unserer Dreadstylist finden Seite vorbei! Unsere Teammitglieder haben alle von meinem Wissen und meinen Erfahrungen gelernt und entweder sie sind bereits seit vielen Jahren erfolgreiche DreadstylistInnen bei der DreadFactory oder sie haben sogar meine zertifizierte Online-Ausbildung zur DreadstylistIn absolviert.

Wäre das vielleicht auch was für dich? Wenn du dir beim Lesen des Artikels vorgestellt hast, wie es wäre, selbst DreadstylistIn zu sein, dann schau unbedingt auf unserer Übersichtsseite zur Locsacademy vorbei!

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