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Die Geschichte der Dreadlocks ist eine umfangreiche Angelegenheit. Was sind Dreadlocks? Wo kommen Dreads überhaupt her? Hier findest einen Überblick über die Geschichte der Dreadlocks.

Definition & Ursprung der Bezeichnung von Dreadlocks

Dreads sind für viele ein Wahrzeichen der Reggae-Kultur und bis auf ein paar wenige Klischees wissen die meisten Menschen nichts mit Dreadlocks anzufangen. In diesem Abschnitt sollen euch Stück für Stück die vielen Fassaden der Dreads näher gebracht werden. Angefangen bei der genauen Erläuterung des Begriffs „Dreadlocks“, über den historischen Ursprung der Dreads bis hin zu einem Blick auf die Gegenwart.

Um vernünftig über Dreadlocks reden zu können, muss zunächst festgelegt werden, was genau der Begriff „Dreadlocks“ beschreibt. Zusammengesetzt ist das Wort Dreadlocks (Kurzform „Dreads“) aus den Begriffen „Dread“(engl.: Furcht, Schrecken) und „locks“(engl.: Locken).

Auch wenn Dreadlocks, oder Dreads, schon weit vor der Zeit der Rastafari zugegen waren, hat sich der Begriff „Dreadlocks“ wahrscheinlich im Laufe dieser religiösen Bewegung entwickelt. Dreadlocks sind für die Rastafari weit mehr als ein Begriff oder eine Frisur. Sie sind für sie ein wichtiges religiöses Symbol, mit dem sie sich ihrem Gott Jah ehrfürchtig verbunden fühlen.

Auf Grund der britischen Kolonialherrschaft war die Sprache der Rastafari stark vom englischen Wortlaut beeinflusst und so wurde aus „ehrfürchtigen Locken“ die Dreadlocks.

Was genau sind Dreadlocks?

Von was genau reden wir, wenn wir von Dreadlocks sprechen? Was bedeutet der Begriff „Dreadlocks“? Viele Menschen verwenden Dread mit Rastas, Rastas mit Dreads, Dreads mit Braids und so weiter und so fort.

Doch der Begriff Dreadlocks beschreibt nach wie vor lediglich verfilzte Haare. Rastas, Braids und ähnliche Kreationen sind geflochtene Frisuren. Dreadlocks hingegen entstehen in mühsamer Arbeit erst über einen gewissen Zeitraum hinweg. Im traditionellen werden natürliche Dreadlocks einfach wachsen gelassen. Es wird bei dieser Variante auf das Kämmen der Haare verzichtet, was diese nach und nach verfilzen lässt.

Werden Dreads professionell erstellt, bieten DreadstylistInnen nur die Basis für Dreadlocks. Echte Dreads entstehen erst im Laufe der Zeit – es heißt schließlich nicht umsonst „Kommt Zeit, kommt Filz“.

Negative Assoziationen zu Dreadlocks

Wer kennt es nicht: Am laufenden Band sind Dreadlocks-Träger mit Fragen geplagt wie: “Kann man die Waschen?” “Fangen die nicht an zu schimmeln?” und ähnliches.

Dabei ist der ursprüngliche Begriff “Dreadlocks” meistens in Zusammenhang mit dem prefix “Natty” verwendet worden.

Der Begriff Natty stammt aus dem Englischen und steht für “sauber” und “reinlich”. Dreads galten also nicht von Anfang an als “dreckig”. Ursache für die Negativ-Entwicklung dürfte sein, dass Dreadlocks von den Rastafari als bewusste abgrenzende Frisur verwendet wurde, um sich gegen das Aufzwingen britischer Traditionen zu wehren.

Bis heute gelten Dreadlocks bei vielen – ohne Grund – als nicht gesellschaftskonform. Locs wieder gesellschaftstauglich zu machen ist uns ein wichtiges Anliegen.

Entstehung – Die ersten Dreadlocks

Die allerersten Dreadlocks werden nicht historisch dokumentiert worden sein. Dafür liegen diese Ur-Dreads viel zu weit zurück. Doch es kann davon ausgegangen werden, dass prähistorische Humanoide lange Zeit nicht über Kämme verfügten, oder zumindest das Kämmen ihrer Haare etwas weiter unten auf der Prioritäsliste stand.

Wurde das Haar länger, fing es wahrscheinlich oft nach einer gewissen Zeit an zu filzen. Es liegt also durchaus nahe, dass Dreadlocks eine der ureigensten Frisuren der Menschheit darstellen.

Die ersten geschichtlich relevanten Aufzeichnungen zu Dreadlocks stehen meist in Verbindung mit Spiritualität und Religion. Ob in Erzählungen, oder direkt den religiösen Schriften entnommen – überall auf der Welt finden sich weit zurück reichende Quellen, in denen Locs eine wichtige religiöse Rolle spielten.

Dreadlocks in der Weltgeschichte

Im europäischen Adel gab es eine eher unfreiwillige Form von Dreadlocks. Der König von Dänemark und Norwegen Christian IV. bildete einen sogenannten Weichselzopf aus, ein versehentliches Zusammenfilzen der Haare, worauf hin die Hofbelegschaft ihrerm Herrscher nacheiferten und vermutlich um ihm zu schmeicheln ebenfalls einen solchen Zopf ausbildeten.

Es wird deutlich, auch wenn die Rastafari unbestreitbar viel dazu beigetragen haben Dreadlocks populär zu machen, dass der Ursprung der Dreadlocks viel tiefer liegt.

Religion und Dreadlocks

Dreadlocks bei den Azteken

Für die Azteken in Mittel-Amerika waren Dreadlocks ein klares Standes-Symbol. Wer sich der Priesterschaft anschloss, dem wurden die Haare abgetrennt. Von diesem Zeitpunkt an wurden die Haare nicht mehr geschnitten.

Traditionell wurden die Haare ebenso wie der restliche Körper mit Ruß eingeschmiert. Es galt, je länger die Dreads, desto mächtiger der Priester. Fiel ein Priester in Ungnade, wurden ihm als Zeichen der öffentlichen Entweihung die Dreadlocks abgeschnitten.

Dreadlocks im Hinduismus

Auch im Hinduismus sind Dreadlocks tief in der Tradition verankert. Abbilder der Gottheit Shiva zeigen ihr Haupt stehts mit Dreadlocks verziert. Die Sadhus – die “heiligen Männer”- sind bekannt für ihre Dreadlocks.

Dreadlocks in der Rastafari-Bewegung

Für die Rastafari sind Dreadlocks noch heute ein wichtiges religiöses Statussymbol. Sie berufen sich auf die zahlreichen Erwähnungen der Dreadlocks in der Bibel.

Dreadlocks bei den Ägyptern

Eines der ältesten Beispiele liefert uns der Ägyptische Pharao Tutanchamun. Angeblich soll der altägyptische König zu Lebzeiten Dreadlocks getragen haben.

Die Mumie des mit bereits 18 Jahren jung verstorbene Herrschers Ägyptens weist noch heute erhaltene Dreadlocks auf. Auch zahlreiche Abbildungen geben wieder, wie die Dreadlocks des Pharaos aufwendig aufbereitet wurden.

Dreadlocks in der Bibel

In der Bibel gibt es viele Verweise zu Locs. Im 4. Buch Mose (6:5) heißt es beispielsweise:

“Solange die Zeit solches seines Gelübdes währt, soll kein Schermesser über sein Haupt fahren, bis das die Zeit aus sei, die er dem HERRN gelobt hat; denn er ist heilig und soll das Haar auf seinem Haupt lassen frei wachsen.”

Auch zahlreiche weitere relevante Figuren wie Samson und Johannes der Täufer stehen in Verbindung mit Dreadlocks.




A short history of dreadlocks

Have you ever wondered where dreadlocks originally come from? Well, your confusion will now come to a swift end with our short introduction into the history of dreadlocks.

Definition

Dreadlocks are often seen as closely connected to reggae culture or even being a symbol of reggae itself. Apart from a few clichés, most people don’t really know what dreadlocks are or what they can signify. In this article we hope to introduce you to a few aspects of dreadlocks and enable you to share in on our enjoyment of this unique hairstyle. Let’s start at the beginning: Dreadlocks as a term is actually put together by two words – dread and locks. Even though dreads have been around for a long time, it’s quite likely that the term dreadlocks first came up in connection with the religious rastafari movement. For the rastafari, this hairstyle is an important religious symbol and connects the wearer with their God Jah, representing deep respect for the deity. Due to British colonialization, the language of the rastafari was deeply influenced by the english language and overtime the term dreadlocks was coined.

So what exactly are dreadlocks?

What do we mean when we talk about dreadlocks? The term is usually mixed into a combination with other terms like rastas with dreads, dreads with braids and so on and so forth. However, dreadlocks ultimately still just means felted hair.  Rastas and braids on the other hand are actually braided hairstyles whilst locks need months of work and felting before they are finished. The traditional approach is to simply let the hair grow out, not combing it over many months and allowing the felting to happen naturally. When done professionally, the dreadstylist actually only lays the groundwork for the locks which will then still need a while to felt properly until a lock is completely felted and finished.

Negative connotations

Who hasn’t been on the receiving end of sometimes weird, other times simply ridiculous questions in the sound of ‘Can you even wash those?’ or ‘Aren’t you scared that at some point they will simply moulder?’… Interestingly enough the original term ‘dreadlocks’ actually used to come with a prefix: Natty, which means clean or neat. This shows that locks weren’t always associated with dirt and filth. The reason for this change of perception might actually be found once again in the rastafari movement who consciously used the hairstyle to fight against enforcement of british hairstyles in colonial times. Unfortunately, until today this perception of dreadlocks as being filthy is still widespread – and changing this perception to one where locs are socially acceptable and a hairstyle that actually requires effort and care is one of our aims here at DreadFactory.

Origins

It’s quite unlikely that there’s any historic record to be found of the very first dreadlocks. However, it can be assumed that prehistoric humans didn’t have combs – or maybe that using combs wouldn’t be one of their highest priorities. Seeing as how many hair types naturally start to felt after a certain amount of time, it’s quite likely that natural dreadlocks are actually one of the oldest hairstyles in human history. The first known records connect the hairstyle to spiritual and religious traditions. No matter if in stories that lived through the centuries or in religious writings, locs can be found all over the world and often played an important role in religion.

Dreadlocks in world history

When looking closer at the history of dreadlocks, it is actually quite obvious that even though the rastafari are most known for this hairstyle, dreads have actually been around much longer. In the time of European aristocracy we might actually find one of the only examples where dreadlocks weren’t entirely a free choice. King Christian IV., who ruled Denmark and Norway, developed a polish plait which is actually an accidental felting of the hair. This caused the aristocrats around him to also start wearing something akin to a polish plait in order to please their king.

It becomes clear, even though the Rastafari undeniably contributed a lot to popularizing dreadlocks, that the origin lies much deeper.

Religion and Dreadlocks

The aztecs

For the aztecs the locks were an important symbol for your high stand in society. Whoever joined the priests got all of his hair cut off and then was never allowed to cut his hair again. Traditionally the hair and the entire body of a priest were covered soot. Once the hair started to moulder, the mouldering signified the importance and power of a priest: The more mouldering, the better. If a priest was deemed unworthy, his dreadlocks would be cut off in a public ritual of desecration.

Hinduism

In Hinduism as well, dreadlocks are deep connected with tradition. Images of the god Shiva always shows a head full of locs. And also the "holy men" Sadhus are popular for their dreadlocks.

The rastafari

For the rastafari movement, dreadlocks to this day remain an important religious symbol and they tend to make references to the many mentions of the hairstyle in the Bible.

Dreadlocks in Egypt

One of the oldest known examples of a dreadhead is probably the Egyptian pharao Tutanchamun who is rumored to have worn dreadlocks during his time. Both on his mummy and in illustrations his dreadlocks can be found.

Dreadlocks and the Bible

Even the Bible mentions dreadlocks – and by that we mean that they mention them a lot. Connections can be found with Moses, Samson and John the Baptist.

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